Newsletter März 2016

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Geschäftsfreunde,

Regen ... Regen ... immer wieder Regen. Das gehörte auch in diesem Jahr zu den vordergründigen Eindrücken meiner Südamerikareise im Februar. Tatsächlich dominiert der El Niño das Wetter in Paraguay und vielen anderen Bereichen Lateiamerikas auch in den ersten Monaten diesen Jahres nach wie vor. Während große Teile Afrikas mit monatelanger Dürre zu kämpfen haben, regnet es hier zu oft und zu lang anhaltend und laut Vorhersage soll dies noch bis Juni 2016 so weitergehen.

Neben dem nachhaltigen Gefühl, von deutschem Regen in den paraguayischen Regen und wieder zurück in den deutschen Regen gekommen zu sein, sorgt dieses Wetter natürlich immer wieder auch für Verzögerungen bei den Aufforst- und Pflegearbeiten. Die neuen Flächen können teilweise nur mühsam für die Bepflanzung vorbereitet werden und allgemein sind Grundstücke in einzelnen Bereichen nicht mit schwerem Gerät befahrbar. Dadurch verzögern sich insbesondere Reinigungsarbeiten zwischen Baumreihen.

Wie gesagt: vordergründig betrachtet bleibt dieser Eindruck zunächst mal bestehen. Wieder zurück in Deutschland wurde mir dann gleich mal der erste Unterschied bewusst - bei 0 bis 2 Grad und Regen in Frankfurt. Wie schön war doch der Regen bei 25 bis 35 Grad in Paraguay und Brasilien :-)

Was aber viel wichtiger ist: Gemessen an den starken Regenfällen in Paraguay der letzten 15 Monate (etwa 2,5 mal soviel wie in Deutschland), haben wir sehr wenig Probleme auf den Flächen. Einmal mehr macht sich hier gerade unsere aufwändige Investition in Graben- und Kanalsysteme auf den Flächen bezahlt.

Eine weitere wichtige Erkenntnis meines Paraguayaufenthaltes: Es tut sich in Paraguay derzeit sehr viel im Bereich Wirtschafts- und Steuerrecht. Nach diversen Gesprächen mit Steuerberatern und Juristen ist klar, um dauerhaft eine reibungslose und korrekte Abwicklung und Dokumentation der bevorstehenden Ernten und die Ausschüttungen an unsere deutschen Kunden zu gewährleisten, sollte sowohl die Bewirtschaftung, wie auch die Verwaltung der Grundstücke möglichst komplett über ein paraguayisches Unternehmen erfolgen. Das bedeutet, dass wir die für später geplante Zusammenführung der Forstinvest-Unternehmen relativ zeitnah vornehmen sollten. (weitere Informationen in Punkt 3 unserer Themen)

So wird es halt nie langweilig. ;-)

Herzliche Grüße

Bernd Schröder

 

 

Themen:

  1. Meldungen von den Forstflächen / Reisebericht 2016
  2. Zum Thema Grundbuchurkunden
  3. Vorbereitungen für die Zukunft - Forstinvest Paraguay S.R.L.

1. Meldungen von den Forstflächen

Wie bereits erwähnt, hatte der El Niño Paraguay im Dezember 2015 und den ersten 2 Monaten diesen Jahres immer noch fest in seinem Griff. Hier und da mussten Reinigungsarbeiten verschoben werden, da das befahren der aufgeweichten Böden mit den Traktoren trotz Allradantrieb unmöglich war. Auch die Bodenvorbereitungen auf Nueva Londres wurden hierdurch immer wieder behindert. Inzwischen ist die Fläche aber soweit voorbereitet, dass die Pflanzungen beginnen können.

In 2 Wochen habe ich es geschafft, etwa 70% unserer 30 Einzelplantagen zu besichtigen. Maciel, Iturbe I und einige kleine Flächen musste ich mir aus zeitlichen Gründen "für das nächste mal aufheben" (voraussichtlich Oktober 2016).

Hier habe ich mal versucht, Ihnen einen kleinen Eindruck von der Entwicklung einiger unserer Flächen zu vermitteln:

(durch Anklicken können die Fotos vergrößert werden)

 

 

Caazapa I und II

Caazapa I gehörte definitiv zu den positiven Überraschungen für mich. Letztes Jahr im Februar (also etwa 3 Monate nach Bepflanzung) hatten die Bäumchen eine Höhe von etwa 50 bis 160 cm. Ein Jahr später konnte man wirklich schon von einem Wald sprechen.

Caazapa II wurde wetterbedingt über mehrere Monate im 2. Halbjahr 2015 bis in den Januar 2016 bepflanzt und die Ergebnisse sind noch recht überschaubar. Ich gehe aber davon aus, dass sich diese Fläche in den nächsten 12 Monaten ähnlich positiv entwickeln wird.

Bepflanzung Caazapa I im November 2014
Caazapa I im Februar 2015
Caazapa I 1
Caazapa I 2
Caazapa I 3
Caazapa I 4 - Lagerplatz
Caazapa II
Caazapa II - manuelle Reinigung

Dona Juana I und II

Dona Juana I war im Februar 2015 kaum befahrbar und auch in diesem Jahr hatten die anhaltenden Regenfälle den Boden immer wieder aufgeweicht, so dass wir uns bei der Besichtigung auf einen eher sumpfigen Fußmarsch beschränkt haben. Trotz des vielen Wassers haben sich sogar die Ökowaldbereiche recht ordentlich entwickelt.

Sogar noch besser gefiel mir Dona Juana II. Abgesehen von leichten Reinigungsdefiziten haben die Bäume doch einen stattlichen Zuwachs gegenüber letztem Jahr.

Dona Juana I (Förster Luis)
Dona Juana I - auch der Ökowaldbereich wächst.
Dona Juana I - die neue Maschinenhalle ist fast fertig.
Dona Juana II (Harald Rode)
Dona Juana II entwickelt sich gut.
Dona Juana II - Nordwest-Grenze
Dona Juana II - das Werk von Ameisen.

Borja I

Zu Borja bräuchte man sich eigentlich nur immer wieder wiederholen: es wächst und wächst und wächst ...

Insbesondere der vordere Bereich, den wir Ihnen in den letzten beiden Jahren über Herrn Dr. Müller bereits vorgestellt hatten, hat nochmal deutlich sichtbar an Höhe und Stärke zugenommen.

Aber auch die insgesamt fast 30 Hektar, die aufgrund des Wespenbefalls im letzten Jahr mit einer anderen Hybridart neu bepflanzt wurden, haben sich bereits wieder gut entwickelt.

 

Zur Erinnerung - Feb. 2014 und Feb. 2015
Borja (der gleiche Abschnitt) im Februar 2016
Borja - vorderer Bereich 1
Borja - vorderer Bereich 2
Borja - mittlerer Bereich 1
Borja - mittlerer Bereich 2
Borja - mittlerer Bereich 3
Borja - nachgepflanzter Bereich (Wespenbefall) 1
Borja - nachgepflanzter Bereich (Wespenbefall) 2

Rojas Silva

Auf Rojas Silva sind die etwa 30 Hektar Kundenfläche inzwischen komplett bepflanzt und gut eingewachsen. 

Ein weiteres Projekt war hier die Reinigung und Pflege der Urwaldbereiche. Anstatt das Niederholz (wie in Paraguay eigentlich üblich) einfach zu verbrennen, haben wir hier mal einen Versuch gestartet, Holzkohle daraus zu gewinnen. 

Kundenbereich der Fläche Rojas Silva 1
Kundenbereich der Fläche Rojas Silva 2
Niederholz aus dem Urwaldbereich
Holzkohleproduktion (mit Carlos)
Fertige Holzkohle
Auflieger für Rindertransport - Marke Eigenbau

San Salvador

Auf San Salvador war ich besonders gespannt, da ich diese Fläche bisher nur in ihrer Ursprungsform als Naturweide kannte. In der Mitte - rund um den kleinen See und Richtung Urwald - gibt es noch einige nasse Bereiche, in denen etwas gegen das Unkraut getan und teilweise nachgepflanzt werden muss. Da die Gesamtfläche aber sehr schön wellig ist, werden wir mittelfristig hier wohl kaum Probleme mit Oberflächenwasser bekommen. Insbesondere der östliche Bereich der Plantage hat sich schon sehr gut entwickelt.

San Salvador - Bereich um den See
Urwaldbereich
San Salvador - oberer Bereich
San Salvador - etwas tiefere Bereiche
San Salvador - Mitten auf der Fläche
San Salvador - östliche Grenze

Nueva Londres

Auf Nueva Londres sollten eigentlich im Dezember 2015 die Bodenvorbereitungen beginnen. Bedingt durch wiederholt starke Regenfälle mussten die Arbeiten aber immer wieder nach hinten geschoben werden. Inzwischen ist ein ausreichender Teil der 300 Hektar großen Fläche soweit vorbereitet, dass die Pflanzungen in den nächsten Tagen beginnen können. Hier werden wir jetzt mit 3 Traktoren kontinuierlich weiter arbeiten. Bis Mitte des Jahres sollten dann die ersten 150 Hektar fertig bepflanzt sein. 

 

 

Nueva Londres - Lagerplatz
Nueva Londres - Bodenvorbereitungen

2. zum Thema Grundbuchurkunden

Bereits in unseren letzten Newslettern sind wir immer wieder auf die langen Bearbeitungszeiten durch die Behörden in Bezug auf Titel und Grundstücksurkunden eingegangen. Daher möchte ich dies nicht noch mal im Detail erörtern.

Hier aber noch mal der Link zu den Fakten diesbezüglich:

Die notarielle Grundstücksübertragung

Von meiner Paraguayreise im Februar habe ich mehr als 60 ausstehende Urkunden mitbringen und per Einschreiben verschicken können. Weitere Urkunden werden im Mai diesen Jahres durch Herrn Rode mit nach Deutschland gebracht.

Bei den Flächen Dona Juana II und einem Teil von Caazapa II haben wir leider nach wie vor mit Verzögerungen zu kämpfen. Nach heutigem Sachstand sollen die fertigen Urkunden hierfür erst im Juni/Juli vorliegen. Wir bitten diese (durch die Behörden verursachte) Verzögerung zu entschuldigen.

 

 

3. Vorbereitungen für die Zukunft - Forstinvest Paraguay S.R.L.

2013 haben wir in Paraguay das Unternehmen Forstinvest Paraguay S.R.L. gegründet. Alleinige geschäftsführende Gesellschafter sind hier - genau wie bei der Forstinvest GmbH & Co KG - Harald Rode und Bernd Schröder. Über die Forstinvest Paraguay S.R.L. werden sämtliche Aufforstungsarbeiten, sowie die Bewirtschaftung und Pflege der Forstflächen abgewickelt.

Nach 11 Jahren Forstinvest wird es im Jahr 2016 das erste mal auch zu Zwischenernten mit Ausschüttungen an Kunden kommen. Sicherlich handelt es sich hier bisher nur um einige wenige Hektar, die aus der Entstehungsphase des Unternehmens stammen, aber ab 2017 werden dann kontinuierlich Ernten stattfinden.

In Paraguay verändert sich derzeit sehr schnell sehr viel im Bereich Gewerbeverordnungen und Steuergesetzgebung. Nach diversen Meetings mit Steuerfachleuten und verschiedenen Juristen ist klar: Eine reibungslose (und legale) Abwicklung der Ernten, der Holzverkäufe und der anschließenden Abrechnung mit den Finanzbehörden (incl. Einzelfakturas für die Kunden) kann es in Paraguay zukünftig nur geben, wenn das durchführende Unternehmen im Land ansässig und steuerlich erfasst ist. Daher wird Forstinvest S.R.L. (offizieller Firmensitz in Paraguay) auch die Ernten und die Holzverkäufe im Namen der Grundstückseigentümer, sowie die Auszahlungen an die Kunden hauptverantwortlich durchführen.

Hierfür sind aber zunächst mal einige Rahmenbedingungen zu schaffen. Bereits in den letzten 3 Jahren fungierte die KG in Deutschland in erster Linie als Vertriebsorganisation für das Gesamtunternehmen "Forstinvest", während die Anlagegüter wie Grundstücke, Gebäude, Maschinen und Fahrzeuge in Paraguay weitestgehend Eigentum der S.R.L. sind. Wie wir bereits in unserer Zwischenbilanz - 10 Jahre Forstinvest angekündigt haben, möchten wir in 2016 die Abläufe noch weiter vereinfachen, indem wir die Unternehmen Forstinvest - Harald Rode, Forstinvest GmbH & Co KG und Forstinvest Paraguay in der S.R.L. zusammen führen.

Somit schaffen wir bezüglich paraguayischer Gesetze und Steuerverordnungen einen auch für die Zukunft gesunden Rahmen. Insbesondere die Abrechnung der Ernteerträge aus Pachtflächen wird deutlich vereinfacht, weil das abrechnende Unternehmen auch Eigentümer der Fläche ist.

Für unsere Kunden wird sich jedoch nichts Wesentliches ändern, da es in Deutschland weiterhin ein Verwaltungsbüro und eine Kundenhotline geben wird.