Forstinvest Newsletter I-2018

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Geschäftsfreunde,

die Natur zeigt uns täglich ihre Kraft und Schönheit. Es ist absolut beeindruckend, wie in wenigen Jahren ein kleiner Wald entsteht, wo vorher nur Gras und Ameisenhügel zu sehen waren.

Die Natur beweist uns aber auch immer wieder auf's Neue, wie gewaltig und unberechenbar sie ist und wie wenig der Mensch ihr entgegen zu setzen hat, wenn sie "einfach mal ihr Ding durchzieht". Dies erleben wir weltweit in verschiedensten Varianten - sei es eine Dürre, die alles Leben auslöscht, Stürme, Sturmfluten und Überschwemmungen, die alles zerstören, was sich ihnen in den Weg stellt, sei es Trockenheit, die verheerende Waldbrände nach sich zieht, oder auch nur eine Hitzeperiode, welche gerade in Deutschland und anderen Teilen Europas ganze Ernten gefährdet. 

Ob diese klimatischen Veränderungen nun vom Menschen herbeigeführt wurden oder ob sie einfach zu einem normalen Kreislauf des Bestehens der Erde gehören, kann ich nicht beantworten. Fakt ist, der Mensch steht solchen Ereignissen meist machtlos gegenüber.

Wir haben vor einigen Jahren selber bereits Erfahrungen mit Bränden auf unseren Plantagen gemacht. In einem Fall war es aufgrund der Zerstörung sogar existenzbedrohend. Wir haben daraus gelernt und achten seither noch penibler auf unsere Feuerschutzmaßnahmen und schulen auch regelmäßig unser Personal. Aber auch hier gibt es keine 100% Sicherheit.

In Paraguay hatten wir in den letzten 4 bis 5 Jahren außerdem das Phänomen, dass es überdurchschnittlich viele langanhaltende Regenperioden gab. Wassermassen, wie sie sonst nur alle 6 bis 7 Jahre mal im "el Niño" Jahr vorkommen. Wir reden hier von Regenmengen, die etwa dem 2 bis 3-fachen der durchschnittlichen Regenmenge in Deutschland entsprechen.

Selbstverständlich haben wir auf den tieferen Anbauflächen Gräben und Kanäle gezogen, die das Wasser ableiten. Wenn dann aber ganze Landstriche über Tage und Wochen unter Wasser stehen, sind auch wir machtlos. Die betroffenen Bäume müssen all ihre Kraft zum überleben einsetzen, wenn ihre Wurzeln ständig in wassergesättigtem Boden stehen.

Die Folgen: Verlangsamtes Wachstum und erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge. So wurde bereits vor einigen Jahren in vielen Bereichen Paraguays  und Brasilien die Unterart Eukalptus grandis von einer Art Krebs befallen. Hiervon waren unsere Plantagen erfreulicher Weise kaum betroffen.

Bei den Hybriden gab es bisher nur die Gal-Wespe, die sich ausschließlich in sehr junge Eukalyptus GranCam (Hybrid 107, bis etwa 3 Meter Wuchshöhe) eingenistet hat. Hiervon waren wir auf 2 Plantagen vereinzelt betroffen und haben hier die befallenen Bäumchen durch eine andere Hybridart ersetzt.

Erstmalig ist diese Gal-Wespe jetzt erneut großflächig in verschiedenen Regionen von Paraguay aufgetreten. Allein im Bereich Caazapa / Maciel sind voraussichtlich mehr als 1.400 Hektar mit Eukalyptus GranCam davon betroffen - leider diesmal auch ein Teil unserer Plantage "Maciel".

Und erneut steht man vor dem Wald, der in nur wenigen Jahren gewachsen ist. Diesmal eher traurig und zornig - vor allem aber machtlos, weil die Natur durch ihre anhaltenden Regenfälle dafür gesorgt hat, dass sogar diese Bäume die bereits 6 bis 10 Meter hoch sind, vom vielen Wasser geschwächt, nun auch von diesem kleinen Insekt befallen und krank gemacht werden. 

Herzliche Grüße

Bernd Schröder

 

 

1.  Zum Thema Grundbuchurkunden

Eines unserer Hauptthemen der Newsletter der letzten Jahre: die noch ausstehenden Grundbuchurkunden.

Ursprünglich für April diesen Jahres avisiert und durch die Behörden noch zweimal nach hinten verschoben, sollen laut letztem Informationsstand nun alle restlichen Titel bis Ende August  2018 fertig sein und dann hoffentlich im Laufe des Septembers bei uns eingehen. Wir werden die entsprechenden Eigentümer umgehend informieren, sobald die Originaltitel in unserem Büro in Paraguay vorliegen.

Sämtliche noch ausstehende Titel:

 

1.  AF - Nueva Londres (Abschnitt II - nach dem 01.07.2016 gekauft) (40 Titel)

2.   X - Caazapa IIc (4 Titel)

3.   T - Santa Barbara (2 Titel)

4.  Za - Caazapa IIIa (1 Titel) 

 

 

 

 

 

 

 

 

Leptocybe invasa (Gal-Wespe)

Aufgrund der häufigen, langanhaltenden Extremwetterlagen der letzten Jahre und der damit verbundenen stark erhöhten Kalamitätsanfälligkeit von Bäumen („Stress“) kam es in ganz Paraguay auf den mit der Eukalyptus-Hybrid-Sorte „Grancam“ bestockten Aufforstungsflächen generell zu einem starken Gal-Wespenbefall. Im Zuge unseres Monitorings stellten auch wir Anfang 2018 auf unseren Aufforstungsflächen in Maciel in kleinen Teilbereichen einen leichten Gal-Wespenbefall fest, der sich jedoch in der Folgezeit massiv ausgebreitet hat.

Seit Beginn des Befalls stehen wir in Kontakt und Beratung mit externen Forstexperten und zusätzlich mit unseren deutschen Mitbewerbern in Maciel, die ebenfalls sehr stark betroffen sind.

Diese Gal-Wespe befällt nur den Eukalyptus-Hybrid „Grancam“, andere Hybride (z.B. „Urucam“) werden nicht oder nur unbedeutend befallen (gemäß umfangreicher Feldversuche mit gezielten Wespen-Infektionen in Brasilien). Unter normalen Witterungsverhältnissen kann die Wespe nur Jungbäume (im 1. und 2. Jahr) massiv schädigen und absterben lassen, ältere/größere Bäume sind bereits robust genug, um einen Befall ausreichend gut abzuwehren, was jedoch nicht für bereits geschwächte (gestresste) Bäume gilt.

Experten aus dem In- und Ausland (Brasilien) kommen wie auch wir zu dem Schluss, dass ein erfolgreicher Insektizid-Einsatz gegen diese Wespe nicht möglich ist (Unmöglichkeit der Besprühung aller betroffene Bäume einschließlich kleiner Anwesen in der Gemeinde Maciel; ständige Neuinfizierung durch Holztransporte mit  Stämmen und Hackschnitzel des Eukalyptus-Hybrids kreuz und quer im Ostparaguay, Wespe hat großen Flugradius etc.): Die Betroffenen „müssen lernen, mit der Gal-Wespe zu leben“, d.h. auf jeder Teilfläche separat entscheiden, welches die sinnvollste Vorgehensweise unter Beachtung des Aufforstungsziels ist.

Unter folgendem Link finden Sie eine konkrete Aufstellung der betroffenen Flächen unserer Plantage im Bereich Maciel. Auf anderen Forstinvest-Plantagen gibt es derzeit keinen Schädlingsbefall. Die betroffenen Kunden werden von uns in den nächsten Wochen schriftlich informiert, um die möglichen Vorgehensweisen zu erläutern.

Gal-Wespen-Befall in Maciel - Flächenübersicht