Newsletter Dezember 2016

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Geschäftsfreunde,

das Jahr geht zu Ende. Allerhöchste Zeit für mich, Ihnen noch mal Grüße aus unserem Büro in Kirchgellersen zu schicken und einige Themen aus den vergangenen Monaten aufzugreifen.

Wettertechnisch ist die für das 2. Halbjahr vorhergesagte ausgiebe Dürrephase in Paraguay nicht eingetreten. Im Gegenteil: in den letzten Monaten hat es ähnlich stark geregnet wie bereits in den vergangenen 2 Jahren. Dies führte dazu, dass die letzten 50 ha (von insgesamt 300 ha) auf der Fläche Nueva Londres noch nicht bepflanzt werden konnten. Der Rest ist fertig aufgeforstet und gut angewachsen. Positiv zu bemerken ist, dass wir auf den bereits bepflanzten Projektflächen kaum Probleme mit Strauwasser haben, da die angelegten Graben- und Kanalsysteme sehr gut funktionieren.

Es gab 2016 viel Bewegung in der Branche. Diskussionen über schärfere BaFin-Kontrollen, vorübergehende Einstellung der Vertriebstätigkeit einiger Mitbewerber und sogar eine Insolvenz wirken hierbei natürlich nicht unbedingt beruhigend auf den Markt. Ich möchte hier jedoch weder darüber urteilen, welche Faktoren zur Insolvenz von Teilen der Lignum Gruppe geführt haben könnten, noch die Hintergründe von Firmenentscheidungen von Mitbewerbern kommentieren.

Wie auch bereits in der Vergangenheit achten wir weniger darauf, was die anderen machen, sondern versuchen, einen für uns und unsere Kunden richtigen und guten Weg zu gehen. Insofern werden wir auch genau dazu in diesem Newsletter nochmal Stellung nehmen.

Weitere Informationen zu den einzelnen Flächen und aktuelle Fotos erhalten Sie bis zum Jahresende mit unseren Pflanz- und Wachstumsberichten.

Ich möchte mich heute bei allen unseren Kunden und Geschäftspartnern für ihr Engagement und auch ihre Geduld bedanken, wenn mal wieder irgendwas etwas länger dauert als geplant. Ohne Sie und Ihr uns entgegengebrachtes Vertrauen wären unsere Projekte nicht in dieser Form realisierbar gewesen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien im Namen des gesamten Forstinvest-Teams eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start in das Jahr 2017.

Herzliche Grüße

Bernd Schröder

Werte - Ethik - Verantwortung

Nueva Londres war in diesem Jahr sehr viel schneller abverkauft, als wir es erwartet hatten. Unsere Entscheidung, zunächst keine neue Projektfläche "nachzulegen", ließ nun scheinbar viel Raum für verschiedene Interpretationen und kühne Spekulationen. Daher möchte ich Ihnen hier in gewohnter Offenheit den aktuellen Stand und unsere Beweggründe darlegen.

Derzeit bieten wir keine neuen Flächen für Kunden an. Wir behalten uns jedoch vor, zukünftig auch wieder Projektflächen in unmittelbarer Nähe bestehender Plantagen anzukaufen und diese für Forstinvest Paraguay S.R.L. aufzuforsten und zu bewirtschaften - oder diese auch teilweise direkt über die S.R.L. unseren Bestandskunden zum Kauf oder zur Pacht anzubieten. Wir werden Sie darüber auf dem Laufenden halten. Neukunden werden wir zukünftig jedoch voraussichtlich nicht mehr aufnehmen.

1. Lage auf dem Grundstücksmarkt in Paraguay

Jahr für Jahr wird es schwieriger, im fruchtbaren Osten Paraguays geeignete zusammenhängende Flächen in guten Lagen zu adäquaten Preisen zu bekommen. Die Region entwickelt sich aufgrund stetiger Nachfrage an guten Weide- und Ackerflächen mehr und mehr zu einem "Verkäufermarkt", in dem die Eigentümer ihre teils überhöhten Preisvorstellungen einfach aussitzen, bis sich irgendwann ein zahlungskräftiger (und zahlungswilliger) Käufer findet. Meistens ist es nur eine Frage von Wochen oder Monaten, bis die Verkäufer damit erfolgreich sind.

2. Die "gesunde" Unternehmensgröße

Unsere Unternehmensphilosophie war es niemals, mit permanenten Umsatzsteigerungen unbegrenzt Wachstum zu erreichen. Wir wollten vielmehr etwas (er)schaffen, was unseren Kunden eine möglichst sicher Rendite und uns als Unternehmensgründer eine Rente beschert und zusätzlich einen Nutzen für die Natur bietet. Unser ursprünglich angestrebtes Unternehmensziel lag dabei bei etwa 1000 ha Aufforstfläche, die wir für uns und unsere Kunden rollierend bewirtschaften wollten. Mit etwa 1000 Kunden und mehr als 1600 ha bewirtschaftete Fläche haben wir dieses Ziel bereits heute deutlich übertroffen. 

Wachstum bedeutet für viele Unternehmer mehr Erfolg, mehr Umsatz, mehr Gewinne, mehr Marktanteile, vielleicht auch mehr Ansehen und Macht.

Für uns bedeutet Wachstum in erster Linie mehr Verantwortung, da sich jeder Neukunden auf uns als Bewirtschafter seiner Fläche verläßt - und zwar mindestens für die nächsten 15 bis 20 Jahre.

Wachstum bedeutet für uns aber auch, in Paraguay weiter expandieren zu müssen. Mehr Flächen, mehr Arbeiter, mehr Verwalter, mehr Fach- und Führungspersonal, mehr Maschinen und Fahrzeuge. Höhere Fixkosten. Noch mehr Verantwortung.

Weiteres Wachstum bedeutet aber zusätzlich, dass mehr Kunden uns ihr Geld anvertrauten, um die Projekte über einen langen Zeitraum zu pflegen. Das bedeutet, wir müssen den Anteil der Investitionssumme, der für die laufende Pflege in den Jahren nach erfolgter Aufforstung erforderlich ist, so sorgsam und sicher anlegen, dass der Werterhalt des Betrages über viele Jahre gewährleistet ist - und das in Zeiten von Minuszinsen und bei einem Euro, der allein in den letzten 3 Jahren 30% gegenüber dem USD verloren hat.

Wir (Herr Rode und ich) haben uns daher irgendwann die Frage gestellt, ob es unser Wunsch ist oder auch sein darf, von allem immer mehr zu haben und unbegrenzt weiter zu wachsen, oder ob es nicht viel befriedigender für uns und pflichtbewußter unseren Kunden gegenüber wäre, das Volumen, welches man bis jetzt aufgebaut hat, möglichst optimal zu bewirtschaften und ggf. zusammen mit den bestehenden Kunden nach den Ernten weiter zu führen.

3. Entwicklungen in Deutschland

Auch die (finanz)politischen Entwicklungen in Deutschland und der EU lassen uns nicht gerade optimistisch in die Zukunft schauen. Der erneute Vorstoß der Regierung, immer mehr Bereiche durch die BaFin (sehr kostenintensiv für die Unternehmen) regulieren zu lassen ist da nur ein Beispiel, welches uns die Lust an weiteren Unternehmungen eindämmt.

 

Fragen und Antworten:

 

1. Hat die Forstinvest GmbH & Co KG irgendwelche Auflagen oder Anweisungen bzgl. Prospektierungsverpflichtungen von der BaFin erhalten.

Nein. Die BaFin hat diesbezüglich bisher keinen Kontakt mit uns aufgenommen.

 

2. Besteht die Gefahr, dass sich der Verzicht auf neue Umsätze und damit "frischem Geld" negativ auf die Bewirtschaftung laufender Flächen auswirkt?

Nein. Wir haben von Anfang an als Unternehmen sehr sparsam und kostenbewußt agiert und sorgsam darauf geachtet, für bestehende Projekte Rücklagen / Rückstellungen / Abgrenzungsposten zu bilden. Unsere solide Kaptaldecke ist breit gestreut in Euro, Dollar, Guaranie, Gold, Silber, Land und Gebäude investiert. Somit ist gewährleistet, dass wir über mehrere Jahre sämtliche erforderlichen Lohn- Material- und Dienstleistungskosten in Paraguay für bestehende Projekte abdecken könnten - ohne auch nur einen Baum verkaufen zu müssen. Durch regelmäßige Durchforstungen werden wir dann ab 2017 zusätzlich regionale Umsätze erzielen.

 

3. Hat die Einstellung des Vertriebs in Deutschland, sowie die teilweise bereits erfolgte und noch weiter geplante Zusammenlegung der einzelnen Unternehmensbereiche nach Paraguay Auswirkungen auf die Erreichbarkeit von Forstinvest in Deutschland?

Nein. Vorläufig werden wir unser Vertriebsbüro in Kirchgellersen weiter betreiben. Sie werden uns somit auch 2017 weiter telefonisch oder per Email in Deutschland erreichen können. Lediglich ich persönlich werde ab nächstes Jahr voraussichtlich seltener dort erreichbar sein, da ich mit den beginnenden Ernten und Abrechnungen der Holzerträge wohl mehr Zeit in Paraguay verbringen werde. Ihre Emails werden mich aber wie gewohnt erreichen und zeitnah beantwortet werden.

Selbstverständlich werden wir Sie außerdem auch zukünftig mit Newslettern über die aktuellen Geschehnisse oder bevorstehenden Veränderungen informieren. Zum Jahresende wird es dann wie gewohnt auch die Wachstumsberichte weiterhin geben.