Forstinvest Newsletter II-2018

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Geschäftsfreunde,

ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende. Wieder gab es zu viele und zu lange Regenphasen, die die Arbeit auf den Flächen beeinträchtigte, aber auch langanhaltende Trockenphasen, die  erhöhte Feueralarm-Bereitschaft erforderten.

Dies sind Wetterverhältnisse und Situationen, die sich in den letzten Jahren leider häufen und auf die wir uns mehr und mehr einstellen müssen. In diesem Jahr sind durch die Gal-Wespe, begünstigt durch diese Klimaextreme, nun erstmalig viele Hektar Wald zerstört worden. Das macht traurig und dieses Bewusstsein der Machtlosigkeit, wenn man vor den befallenen Waldstücken steht, lässt eine gewisse Wut aufkommen.

Allerdings hat die jüngste Inspektion aller Plantagen gezeigt, dass die meisten anderen Flächen sich sehr positiv entwickeln und auch die als "grün" (kaum oder nicht befallen) gekennzeichneten "grancam-Flächen" sich nicht negativ verändert haben in den letzten Monaten. Details hierüber werden Sie noch vor Weihnachten in unseren Wachstumsberichten lesen können.

Die letzten Jahre mit dem vielen Regen und der Staunässe haben uns gezeigt, dass die "alten" Eukalyptusarten, wie "Grandis" und "Camaldulensis", aber auch ältere Hybride, wie der "GranCam 107", auf tiefen Böden nach anfänglich starkem Wachstum, nur sehr schwer mit diesen Klimaveränderungen klar kamen. Deutliche Wachstumseinbußen und Anfälligkeit für Krankheiten waren die Folge. Neuere Hybridarten, wie der "UroCam 101" können diese Einflüsse scheinbar deutlich besser kompensieren und zeigen auch Wachstum unter widrigen Bedingungen.

Insofern ist es sicherlich ärgerlich, dass durch die Gal-Wespe jahrelanges Wachstum zunichte gemacht wurde, wenn das jetzt aber dazu führt, dass sich mit den neuen Pflanzungen gesündere und wachstumsstärkere Bäume entwickeln können, wird dies später zu besserer Holzqualität und höheren Erträgen führen.

Bei allem Abwägen, Berechnen, Erwarten und Hoffen dürfen wir eines jedoch nie vergessen: Egal wie viel und wie sorgfältig wir solch ein Projekt betreiben, egal wie viel Energie und Herzblut wir auch aufwenden ...

... ein Stück weit werden wir immer von der Gunst oder Missgunst der Natur abhängig sein und vielleicht ist das auch gut so. 

Ich wünsche allen unseren Kunden, Freunden und Geschäftspartnern eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start in das Jahr 2019.

 

Herzliche Grüße

Bernd Schröder

 

1. Abholzungen in Maciel

Erneute starke Regenfälle im Oktober und November haben die Abholzungen der Gal-Wespen-befallenen Flächen erheblich verzögert. Seit letzte Woche konnten wir die Sägearbeiten jedoch in einigen Bereichen wieder aufnehmen und werden, nachdem die Durchforstungen auf Benitez und Yataity jetzt auch beendet sind, in den nächsten Wochen mit Hochdruck an der Beseitigung der geschädigten Bäume arbeiten. 

Ziel ist es, so früh wie möglich im neuen Jahr mit den Pflanzvorbereitungen zu beginnen., damit die Bäume zum paraguayischen Winter gut und gesund eingewachsen sind.

 

2.  Neubepflanzung der Flächen E und F

Bevor es für Forstinvest möglich bzw. sinnvoll war Eukalyptus-Hybride für die Aufforstung zu verwenden, wurde auf flachen Naturweideflächen die dafür empfohlene Eukalyptus-Unterart „camaldulensis“ gepflanzt, die jedoch bei den unvorhersehbaren ständigen Vernässungen der letzten Jahre oftmals keine zufriedenstellende Wachstumsraten erreichen.

Zusätzlich verändert sich seit ein paar Jahren unvorhersehbar radikal und langfristig der Holzmarkt: Es wird fast ausschließlich Holz von Eukalyptus-Hybriden („Klone“) nachgefragt mit der Folge des starken Holzpreis-Verfalls insbesondere für „Eukalyptus camaldulensis“ sowie für „Eukalyptus grandis“. (In früheren Wachstumsberichten sind wir bereits auf diese Themen eingegangen.)

Die Kunden der von dieser Thematik stark betroffenen Flächen E (= Santa Barbara I) und F (= Yataity I) wurden von uns umfangreich informiert und gemeinsam haben wir die weitere Vorgehensweise abgestimmt.

Die Abholzung und Flächenreinigung auf diesen Flächen ist inzwischen weitestgehend abgeschlossen. Derzeit erfolgt dort die maschinelle Vorbereitung für die Neubepflanzung mit dem wesentlich leistungsstärkeren Hybrid „Urocam“.

Teilbereiche der Flächen I und J (beide in Maciel) sowie jeweils nur wenige Hektar der Flächen A, D, H, K und L sind ebenfalls mit Eukalyptus camaldulensis bestockt. Diese Bereiche stehen bezüglich dieser Thematik unter unserer besonderen Beobachtung und im Bedarfsfall werden die betroffenen Kunden zur Festlegung der weiteren Vorgehensweise von uns informiert bzw. kontaktiert.

Es ist also davon auszugehen, dass auf Teilflächen die (Zwischen-)Ernteerträge wegen der Wachstumsrückstände(bei „Eukalyptus camaldulensis“ nässebedingt und beim „Eukalyptus-Hybrid grancam – 107“ durch den unterschiedlich starken Gall-Wespen-Befall) sowie dem derzeit starken Preisverfall für Eukalyptus-Holz (insbesondere bei Eukalyptus camaldulensis) geringer als erwartet ausfallen werden. Um all dem entgegen zu treten, schauen wir uns derzeit für diese Holzsorten intensiv nach neuen Holz-Absatzmärkten um.

In diesem Zusammenhang erscheint es aus heutiger Sicht sinnvoll, diesen Aufforstungsbereichen zunächst mal mehr Zeit zu geben, das heißt die ursprünglich geplanten Zwischen- und Endernten um einige Jahre hinauszuzögern. Wir werden betroffene Kunden selbstverständlich über die Maßnahmen infomieren.