Forstinvest Newsletter II - 2022

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Geschäftsfreunde,

das Jahr neigt sich dem Ende und ich habe mir gerade meine Worte vom März-Newsletter durchgelesen: Covid, Krieg in der Ukraine, stagnierende Wirtschaft, steigende Inflation, Existenzängste ...

Durchaus Themen, die heute noch Bestand haben. Ich denke aber, die Medien berichten täglich mehr als genug darüber und ich möchte das nicht auch noch kommentieren. Allerdings werde ich in den letzten Monaten immer wieder darauf angesprochen, welche Auswirkungen all dies auf Forstinvest und unsere tägliche Arbeit in Paraguay hat und ob diese Krisen unsere Projekte oder das ganze Unternehmen gefährden.

Daher möchte ich mich heute einmal diesem Thema widmen und Ihnen gleichzeitig einen kleinen Einblick in unsere täglichen Arbeiten in Paraguay gewähren.

 

Herzliche Grüße

Bernd Schröder

 

Themen:

1.  Forstinvest in Zeiten von Krisen, Krieg und Pandemie

2.  Durchforstungen, Verarbeitung und Transport

3.  Monitoring, Kontrollen, Messprotokolle

4.  Spezielles Angebot in Independencia

I. Forstinvest in Zeiten von Krisen, Krieg und Pandemie

Selbstverständlich bekommen auch wir mit unserem Unternehmen die Folgen dieser Krisen zu spüren. Sei es durch Reiseeinschränkungen zwischen Europa und Paraguay durch Covid, rapide Verteuerung der Containerkosten für Transporte von Holzprodukten zwischen Paraguay und dem Rest der Welt, Preissteigerungen für Energiekosten, welche sich stark auf die Ernte-, Verarbeitungs- und Transportkosten unserer Bäume auswirken, bei momentan anhaltend schwachen Preisen für Feuerholz, Chips und einfachen Holzprodukten im Inland.

All diese Dinge sind spürbar und natürlich ärgerlich, weil das Holz aus den unternehmenseigenen Durchforstungen bei den Niedrigpreisen nicht genügend Ertrag bringt, um die laufenden Betriebskosten zu decken.

Macht uns das nervös oder müssen sich unsere Investoren diesbezüglich Gedanken machen?

Nein, denn genau für solche Situationen haben wir bereits vor Jahren vorgesorgt.

Es mag sein, dass es anderswo üblich ist, laufende Lohn- und Verwaltungskosten durch frische Investorengelder zu decken. Wir haben jedoch in unserer aktiven Vertriebszeit Jahr für Jahr Rücklagen gebildet und diese in Aufforstflächen, landwirtschaftlichen Flächen und Edelmetalle investiert. Diese können wir nun jederzeit wieder in Geld umwandeln um alle erforderlichen Arbeiten für unsere Projekte und somit alle laufenden Kosten im Unternehmen aus den Reserven zu decken. Damit sind alle Löhne und Gehälter weiterhin gesichert - selbst wenn diese Niedrigpreisphase noch 1 bis 2 Jahre anhalten sollte. Allerdings scheinen zumindest die Containerpreise bereits wieder zu fallen, was sich mittelfristig positiv auf die Exportmöglichkeiten auswirken wird.

Unsere Rücklagen verschaffen uns die Freiheit, nur die forstwirtschaftlich nötigsten Durchforstungen (zum derzeit geringen Marktpreis) durchführen zu müssen und mit den eigentlichen Ernten (in besserer Holzqualität) auf steigende Preise zu warten.

Genauso verfahren wir derzeit auch mit den 11-Jahres-Ernten der Kundenflächen: Lediglich die Entnahme der schwächsten Bäume und den Restbäumen ein paar Jahre mehr Wachstumszeit gewähren, in der Zuversicht, dass die Preise bald wieder steigen werden und die Transportpreise für Export fallen. Damit gäbe es bei den Erlösen lediglich eine Verschiebung.

Weitere Informationen zu den Holzpreisen hatten wir bereits im letzten Newsletter veröffentlicht:

 

Hier der Link zu den weltweiten Holzpreisen.

II. Durchforstungen, Verarbeitung und Transport

In der Vergangenheit haben wir sehr häufig über unsere Arbeiten auf den Plantagen, wie Aufforstung, Reinigung der Flächen und Aufastungen berichtet. Inzwischen gewinnen bei fast allen unseren Projekten jedoch die Durchforstungen und die Vermarktung mehr und mehr an Bedeutung.

Bei der Aufforstung werden pro Hektar zunächst etwa 1100 Stecklinge im Abstand von 3 auf 3 Meter gepflanzt, um möglichst schnell ein geschlossenes Blätterdach zu schaffen und das Unkraut zurück zu drängen. Bereits nach wenigen Jahren beginnt man dann bereits, das Schwachholz zu entnehmen und lässt den robusteren Bäumen somit mehr Raum und Energie. In der Regel richtet sich der Zeitpunkt solcher Durchforstungen nach dem Wachstumsstand. Allerdings werden diese Termine in den letzten Jahren sehr stark durch den Markt und die Holzpreise beeinflusst. Bei den derzeitigen Niedrigpreisen für Chips und Feuerholz versuchen wir, nur die nötigsten Durchforstungen durchzuführen, um mit dem Restbestand auf höhere Preise zu warten.

    Video Abladen von Stammholz

Mindestens ebenso wichtig bei der Wahl der Erntezeitpunkte ist es derzeit, nur so viel zu ernten, wie wir gerade vermarkten können. Stämme, die vor dem Abtransport oder dem Weiterverkauf Wochen- oder monatelang am Waldrand liegen, verlieren kontinuierlich durch Austrocknung an Gewicht und Biomasse (Holzchips) wird nach Tonnen abgerechnet.

Bei gutem Wetter wird ein Teil des Durchforstungsholzes direkt vor Ort geschreddert und auf LKWs geladen. Hierfür nutzen wir eine mobile Chipmaschine, die von einem Traktor angetrieben wird.

     Video Verarbeitung mit Chipadora

Größere Stämme werden direkt zum Abnehmer oder zur Weiterverarbeitung zu unserem Partner-Sägewerk transportiert.

    Video Abtransport durch LKW

Unmittelbar neben unseren Partner-Sägewerk in Mbocayaty befindet sich eines unserer Zwischenlager für Stämme, die zur Weiterverarbeitung vorgesehen sind. Hier befindet sich eine weitere Chip-Maschine, mit der Stämme bis 25 cm Durchmesser verarbeiten werden können - bei Bedarf auch direkt unter einem großen Schleppdach bei jedem Wetter und rund um die Uhr.

III. Monitoring, Kontrollen. Messprotokolle

Im Grunde finden das ganze Jahr Begehungen und Kontrollen nach festen Zeitplänen auf den verschiedenen Plantagen statt. Zusätzlich werden die Aufforst-, Reinigungs- und Aufastarbeiten der einzelnen Trupps regelmäßig vom Forstingenieur und seinem Team und außer der Reihe auch von Herrn Rode kontrolliert. Dies ist erforderlich, um Unregelmäßigkeiten, Schäden oder Kalamitäten festzustellen und schnell reagieren zu können.

Ab Mitte Oktober findet aber in jedem Jahr eine zusätzliche intensive Besichtigung der Flächen statt, die sich auf alle 30 Plantagen erstreckt und etwa 6 Wochen andauert. Hieran beteiligt ist neben Herrn Rode, auch der Förster mit seinem Team und in der Regel ein externer Gutachter. 

Hier werden die Bäume, die Böden, der Pflegezustand von Flächen, Zufahrts- und Rückewegen, Feuerschutzmaßnahmen und vieles mehr begutachtet. Sämtliche Ergebnisse werden dann in den jeweiligen Wachstumsberichten der einzelnen Plantage zusammengefasst, den wir jedes Jahr kurz vor Weihnachten an alle Kunden verschicken.

Seit einigen Jahren enthält der Wachstumsbericht ebenfalls Informationen über die Baumhöhen, dem Brusthöhendurchmesser und der daraus resultierenden Holzmasse in Kubikmeter je Hektar. Natürlich können wir hierfür nicht jedes Jahr alle 2 Millionen Bäume einzeln messen und dokumentieren. Daher gibt es auf allen 30 Plantagen verschiedene Messfelder, die je nach Aufforstungszeitpunkt, Grundstücksbeschaffenheit und Entwicklung im ersten Jahr, die Gesamtfläche repräsentieren. Jedes Messfeld enthält bis zu 100 Bäume. Die Messergenisse aller Messfelder spiegeln dann jedes Jahr den Zuwachs auf den Flächen wider.

Die Messungen werden an den festgelegten Bäumen vorgenommen und die Ergebnisse in ein Messprotokoll eingetragen.

Die nächste Generation "Forstingenieur" scheint hier schon heranzuwachsen.

Nur der BHD (Brusthöhendurchmesser) wäre hier wohl leider noch leicht verfälscht. :-)

IV. Ein spezielles Angebot in Independencia

Heute möchte ich Ihnen noch ein ganz besonderes Angebot unterbreiten:

2 x 5 Hektar hochgelegenes Land in der "deutschen Kolonie" Independencia.

Diese beiden wunderschönen Grundstücke werden privat verkauft und sind sowohl von der Lage, wie auch von der Beschaffenheit dazu geeignet, sich ein hübsches Domizil, einen Selbstversorgerhof oder auch die Basis für eine Gemeinschaft zu erschaffen. Mit einer bequemen Zufahrt, leicht abseits vom Straßenverkehr der Asphaltstraße, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe und trotzdem umgeben von wunderschöner Natur, bietet die Fläche einen guten Kompromiss von Ruhe und Abgeschiedenheit und Nähe zu allem Nötigen.

Strom- und Wasseranschluss liegen bereits am Grundstück. Zusätzlich sind nahezu die kompletten 10 Hektar mit schnellwachsenden Eukalyptus-Hybriden bepflanzt. Somit würde sich diese Investition in 10 bis 15 Jahren selbst finanzieren und zusätzlich noch genügend Baumaterial für Häuser, Zäune, Corrals, sowie Unmengen von Brennholz oder Biomasse heranwachsen.

Preis für  5 Hektar:        60.000,00 Euro

Preis für 10 Hektar:     110.000,00 Euro

Die Preise verstehen sich incl. der Aufforstung, jedoch ohne weitere Bewirtschaftung und zuzüglich der Übertragungskosten.

Lage der Fläche:

Die 2 x 5 ha, also 10 ha große Fläche liegt am Nordrand der Ybytyruzu-Berge in der weitläufigen deutschen Kolonie Independencia mit verstreut liegenden Ausflugszielen, Hotels, deutschen Restaurants und Cafes, kleineren Geschäften und Supermärkten sowie diversen deutschen Dienstleistern (z.B. Heilpraktiker etc.).

Die nächstgelegene Ortschaft Melgarejo liegt ca. 3000 m Luftlinie entfernt.

Anfahrt zur Fläche:

Ab Villarrica (= Hauptstadt des Departments/"Bundeslandes" mit Shopping-Center und Krankenhäusern) 22 km Asphaltstraße. Danach 1,8 km Allwetter-Erdstraße bis zur Fläche. Hier kann man ganzjährig problemlos ohne Allrad unterwegs sein.

Im Umkreis von 1000 m liegen verstreut zahlreiche weitere Anwesen deutschsprachiger Auswanderer.

Hier der Blick vom südlichen Rand des Grundstückes auf die Gebirgskette und zum südlichen Nachbarn (größeres Anwesen eines Schweizers).

Nördliche 5 ha (100 m x 500 m) mit Strom-/Wasseranschluss im Westen:

4,5 ha wurden hier 2019 mit Eukalyptus-Hybriden aufgeforstet. Kleinere Fehlstellen wurden im Laufe der Zeit nachgepflanzt (rechtes Foto). Im Oktober 2022 wurden die rerstlichen 0,5 Hektar bepflanzt.

Südliche 5 ha (100 m x 500 m) mit Strom-/Wasseranschluss im Westen:

Diese Fläche wurde bis auf einen kleinen Restbereich von 2020 bis 2022 in Etappen komplett neu aufgeforstet. Die Aufforstung auf der Südfläche wirkt derzeit noch etwas inhomogener als auf der nördlichen Seite. Dies wird sich aber in den nächsten Jahren ausgleichen.